Dienstag, 12. Januar 2010

Nachbarschaft

12.01.2010

Nachbarschaft



In einem Hotel oder selbst in einer Pension werden die Nachbarschaftsprobleme quasi von einem ferngehalten. Meine hiesige Unterkunftsart nennt sich Guesthouse, womit im wesentlichen ein Privatquartier gemeint ist. Mit dem Quartier bekommt man hier das Privatleben mitgeliefert. Um nicht falsch verstanden zu werden : Nicht ein eigenes, sondern das Privatleben der Umgebung, - zumindest den Teil des Privatlebens der um mich herum lebenden Menschen, der nicht völlig privat ist, - manchmal auch ein wenig mehr.

Erst nachträglich habe ich bemerkt, dass es schon nicht ganz unwichtig war, wie ich an dieses Quar­tier gekommen bin. Erst wohnte ich eine Woche in einem Beach Resort, was de facto eine Pen­sion ist. Mir war schon vor Reisebeginn empfohlen worden, während dieser Zeit nach einer mir ange­nehmen billigeren Unterkunft zu suchen. So habe ich also in einem nicht weit von diesem Beach Resort entfernten und mir sympathischen Restaurant gefragt, ob sie mir etwas empfehlen könnten. Sofort wurde einer der jungen Leute, die dort als Bedienung arbeiteten, losgeschickt, um sich zu erkundigen. Er benutzte aber nicht den normalen Zugangsweg, sondern verschwand im Hof und kletterte über eine kleine Mauer zum Nachbarhaus.

Nach einer Weile kehrte er mit einer positiven Nachricht zurück. Ja, dort gäbe es für mich einen freien Platz. Kurze Zeit später wurde ich zu jenem Haus geführt, - nunmehr auf dem Zugangsweg, der um das Restaurant herum zu einem Haus in einem toten Winkel dahinter führte, - in einem Straßennetz würde man das als Sackgasse bezeichnen, - das ein Obergeschoss hatte und frisch weiß gestrichen war. Wie alle Häuser in dieser Gegend lag es unter Kokospalmen, auf welchen munter Raben krächzten und auch allerlei andere Vögel piepten. Als Hausherr empfing mich ein etwa fünfzigjähriger einbeiniger Mann mit afrika­nischen Zügen, in kurzen Hosen, sehr freundlich, und mit klackendem Geräusch auf einer primiti­ven Prothese herum hum­pelnd.

Eine wichtige Rolle spielte, wie lange ich bleiben wollte. Ich wusste inzwischen, dass in der Zeit um Weihnachten und Neujahr hier hohe Saisonpreise genommen werden. Er bot mir verschiedene Räume in seinem Haus an, sowohl im Erdgeschoss als auch oben, alle mit einem als Zugang die­nen­den terrassenartigen kleinen Balkon. Unter anderem zeigte er mir einen Raum auf der Rückseite in der oberen Etage mit Blick auf den dort beginnenden Dschungel, ein aus dieser höheren Perspek­tive durchaus faszinierender Anblick. Doch für diesen gab es bereits eine Hochsaisonbuchung.

Wir einigten uns schließlich auf den zuvorderst im Erdgeschoss liegenden ziemlich großen Raum für 500 Rupien, also etwa 7 Euro täglich, ausdrücklich ohne Preiserhöhung in der Hochsaison. Es könne auch noch eine zweite Person, - „auch weiblich“, sagte er fast feixend, - mit mir wohnen, was aber nicht geschah. Von dort hatte man Blick auf zwei kleine Wohnhäuser und auf die Rück­seite der Mauer hinter dem Restaurant sowie den Zugangsweg, der nicht selten von Motorrädern oder Rollern befahren wurde, wobei deutlich zu bemerken war, dass man sich um Rücksichtnahme bemühte. Ich zog, wie vereinbart, nach Ablauf der im Beach Resort gebuchten Woche ein.

Sogleich bekam ich alle Familienmitglieder vorgestellt. Schnell wurde mir bewusst, dass nicht alles hier ein Honigschlecken war. Seine Frau war vor einigen Jahren verstorben. Sein eines Bein hatte er vor über zehn Jahren bei einem Verkehrsunfall in Saudiarabien verloren, als er dort im Morgen­grauen zur Arbeit fuhr. Von seinen Kindern lebte nur ein Sohn im Hause, aber außerdem noch zwei Söhne und eine Tochter eines verstorbenen Bruders. Alle waren knapp erwachsen, offensichtlich dicht aufeinander geboren. Alle sahen hübsch aus, hatten teilweise sogar wirklich schöne Gesichtszüge.

Kurze Zeit danach begegnete mir auf dem Zugangsweg ein junges Mädchen, das mir, wie hier selten, tief in die Augen schaute und sofort keinen Hehl daraus machte, dass ich ihr gefiel, was mir, wie der mich schon kennende Leser ahnt, auch Freude machte. Aber nichts weiter geschah. Ich überlegte einen Moment, ob das nun die besagte Tochter gewesen war oder nicht, - war mir unsicher.

Nach einer Weile wurde ich aufgefordert, bei meinem Vermieter zu frühstücken. Das sollte ich natürlich nicht als Einladung nehmen, sondern sie waren sichtlich an Zuverdienst interessiert. Ich nahm mehr aus Neu­gier als aus Notwendigkeit das Angebot an. Eben jene Tochter seines Bruders fragte genau, was ich denn gerne haben möchte, und bereitete mir dann, wie ich schon in einem früheren Kapitel berichtet habe, wirklich liebevoll ein schmack­haf­tes Frühstück zu. Es gab getoastete Semmeln mit einer Art Avocadopaste, jedoch mit zermahlenen Garnelen darin, sehr lecker, und mit einem Spiegelei, dazu unglaublich übersüßten Kaffee. Alles wurde auf einen hochbeinigen Hocker mit recht kleiner Sitzfläche vor mich gestellt. Dazu gab es im Fernsehen die BBC News in gewohnter Qualität und zur Wahl Bollywood-Schnulzen auf anderen Kanälen in allen hier geläufigen Sprachen (Konkani, Hindi und Englisch).

Doch viel interessanter als diese Programme, - an manchen Tagen konnte man später auch die Deutsche Welle sehen, was in dieser Umgebung sehr komisch anmutete, - schienen mir die Wohnverhältnisse, - wie schon früher erwähnt, im Detail schwer zu beschreiben. Der hintere Teil des Hauses, wo sie lebten, war wesentlich älter als der vordere moderne Betonanbau, hatte keine Zimmerdecke, sondern direkt das Schindeldach über dem Kopf, und an den Wänden hingen lauter kleine typisch indische Dekorationsgegenstände, - Bildchen, Flitter, kleine bunte Girlanden und anderes mehr. Dahinter lag ein zweiter, nicht voll einsehbarer Raum im Halbdunkel. In diesen beiden Räumen, zusammen kleiner als mein Raum, lebten also alle diese Personen.

Dann kamen in der Zeit gegen Jahresende weitere Gäste, die eine Unterkunft für einzelne Tage oder vielleicht eine Woche suchten. Die Zimmer im Haus waren bereits alle vermietet. Da wurde schnell eine stallartige kleine Hütte neben dem Haus, die sonst wohl als Lagerraum diente, leer geräumt, und all die vielen Leute, die vorher die zwei Räume im alten Teil des Hauses schon in großer Enge bewohnt hatten, zogen in dieses winzige Gebäude. Auch Strom und Wasser war dort installiert. Der dicke Fernseher hatte ebenfalls Platz gefunden und funktionierte wie gewohnt. In den zu meinem eigenen Raum vergleichs­weise primitiven Räumen, die frei gemacht worden waren, übernachteten nun Touristen, die ich kaum zu Gesicht bekam.

Als ich das nächste Mal in die kleine Hütte kam, traute ich kaum meinen Augen. Die Tochter sah auf einmal anders aus. Und dann tauchte hinter ihr lachend die ursprüngliche Person auf. Das zweite, ein wenig größere Mädchen war jenes, das mir vor einiger Zeit auf dem Weg begegnet war. Es war eine eigene Tochter des Vermieters, nicht also seines Bruders. Die beiden schienen etwa gleichaltrig zu sein. Als ich mich nach ihrem Alter erkundigte, über­raschte mich die Antwort sehr. Die etwas kleinere, welche mir auch diesmal wieder so liebevoll ein Frühstück bereitete, und noch fast kindlich wirkte, war achtzehn, die andere, etwas größere und schon sehr feminine, die sich bei der ersten Begegnung so offen gezeigt hatte, dagegen erst fünfzehn. Aber die Stimmung blieb unbefangen, und es gab keinerlei Techtelmechtel. Es stellte sich heraus, dass das jüngere, neu dazu gekommene Mädchen eine Tochter meines Vermieters war, die wegen ihres Schulbesuchs woanders lebte. Leicht verblüfft war ich, als dieser mich danach alleine unverwunden in seinem gebrochenen Englisch sogleich fragte, ob ich seine wohlgemerkt minderjährige Tochter nicht heiraten wolle. Ich überging die Frage.

Ich bekam zu hören, dass eine andere Tochter verstorben war. Wie häufig hier Todesfälle waren !Vor kurzem verstarb auch der Großvater von allen und wurde, wie bereits erzählt, zu Grabe getra­gen. Die beiden Mädchen kamen nicht mit zur Beerdigung, konnten den Anblick des Toten nicht ertragen, und hatten selbst Schwierigkeiten, sich später meine Fotografien von der Zugrabetragung auf dem Computerbildschirm anzuschauen. Sie wagten kaum hinzublicken und wollten sie nicht ein zweites Mal sehen.

Als ich an dieser Stelle mit der Abfassung dieses Textes war, dachte ich, die Verwandtschaftsver­hält­nisse seien so kompliziert, dass ich doch noch etwas genauer recherchieren müsse, wer denn da nun mit wem zusammenhängt bzw. wie sie nun genau alle miteinander verwandt sind. Ich ging also hinüber mit dem Vorwand, dass ich gerne einen Kaffee hätte. Wie erstaunt war ich, als sich dort plötzlich ein drittes Mädchen befand, das den beiden Anderen ebenfalls verblüffend ähnlich sah. Es stellte sich heraus, dass dieses mit 20 Jahren das älteste war. Dann kam ans Tageslicht, dass sie alle irgendeinen verschiedenen Elternteil hatten, - mal eine neue Mutter, mal einen neuen Vater. Die Einzelheiten schienen jetzt unwichtig. Doch das warf für mich ein ganz neues Licht auf diesen Teil der indischen Gesellschaft. Wie weit sich das verallgemeinern lässt, wage ich nicht zu sagen. Aber das nach außen zur Schau getragene prüde Bild erscheint löcherig.

In vollem Kontrast zu diesen Tatsachen, aber wohl verständlich, wachte mein Vermieter argwöh­nisch darüber, dass keines der Mädchen in einen schlechten Ruf kam, etwa dass es allein mit mir zusammen auch nur gesehen würde. Diese wollten gerne auf dem Bildschirm meines Notebooks die Fotos sehen, die ich von ihnen gemacht habe. Sie durften diese aber nicht bei mir ansehen, sondern ich musste mit dem Notebook zu ihnen kommen.

Ich fragte die drei Mädchen, als sie beieinander waren, was sie später einmal machen möchten. Über­einstimmend kam die Antwort wie aus der Pistole geschossen, dass sie erst einmal in Dubai arbeiten möchten, - und hier wurde der gerade fertiggestellte Burdj Dubai, der mit über 800 Metern höchste Wolkenkratzer der Welt erwähnt, – und dann möchten sie nach Deutschland.

Die Möglichkeiten, den Bereich des Hauses zu verlassen, sind für die Mädchen genau definiert bzw. eingeschränkt. Sie dürfen nur in Begleitung eines anderen Familienmitgliedes fortgehen, und nur an genau festgelegte Orte. Da sind vor allem Geschäfte und Märkte. Der einzige Platz, wo sie außer bei irgendeiner Arbeit ansonsten hingehen können, sind Diskotheken, die also offensichtlich eine wichtige Rolle als sozialer Freiraum und natürlich als Heiratsmarkt darstellen. Aber schon an den Strand zu gehen, ist jenseits des Erlaubten. Niemand kann hier schwimmen, niemand geht baden. Auch die Shacks sind tabu.

Dort herrschen andere Klans. Die Klanstruktur spielt hier noch eine große Rolle. Es gibt durchaus Heiraten von einem Klan in den Anderen. Im Aussehen ähneln sich alle sehr. Aber insgesamt schei­nen hier noch weitgehend Verhältnisse wie zu Zeiten von Shakespeare zu herrschen.

Der Besitzer des Restaurants, der ebenfalls ein Sohn des kürzlich zu Grabe getragenen Mannes ist, gehört mit seiner Frau, die die Tochter des obersten Fischers am Ort ist, also zu demselben Klan wie mein Ver­mieter und die dort leben­den jungen Leute. Vom Aussehen ist klar, dass er eine andere Mutter hat. Er selber kocht übrigens hervorragend, so dass es hier einen guten Ersatz für die nicht mehr so attraktiven Shacks gibt. Wie eng ein Klan zusammen­hängt, lässt sich genau an der Anordnung der Häuser erkennen, an denen häufig hier und da bau­liche Ver­än­de­rungen vorgenommen werden, wobei veränderte persönliche Verhältnisse sicher eine wichtige Rolle spielen. An Hand von Luft­bildern eines solchen Bereiches könnte man genau die Verhältnisse beschreiben oder erkennen. Wichtig ist natürlich, wer wohin zum Beispiel durch welche Hintertür Zugang hat und wo man über die Mauer steigen kann oder darf. Dieser Tage spielte sich in der Nach­barschaft ein großer und lautstarker Familienkrach ab, - ein typischer Streit mit der Schwie­ger­tochter in Konkani-Spra­che, den ich wegen fehlender Sprach­kennt­nisse natürlich im Einzelnen nicht verstand. Aber das war genau solch eine Hintertürbezie­hung. Ich weiß nicht, ob diese Tür nun geschlossen bleibt.

Wie wild hier die Verhältnisse noch sind, bekommt man sehr drastisch bei der Kokosnussernte ver­mittelt. Die Nüsse sind jetzt Anfang Januar zwar noch nicht alle reif, aber hier und da fallen bereits einzelne meist trockene herunter und stellen gefährliche Geschosse dar. Als das Nachbarmädchen dieser Tage bei mir den Vorplatz fegte, knallte eine solche Nuss direkt vor ihr herunter. Das regte sie nicht sehr auf, - es passiert hier des öfteren. Etwas später ging ein solches Geschoss direkt neben mir herun­ter, als ich das Zimmer verließ, was mich nicht ganz so ruhig ließ. Ich entschied mich, zukünftig nur noch mit einem Blick nach oben hinauszugehen.

Nach ein paar Tagen tauchte am frühen Vormittag bei mir ein drahtiger gedrungener Mann mittleren Alters auf, um die Palme abzuernten. Schnell holte ich den Fotoapparat, und ehe ich mich versah, kletterte er auch schon in unglaublicher Behändigkeit mit Hilfe eines zwischen die beiden Füße gespannten kräftigen ringförmigen Leinenbandes nach oben und warf, ohne auf mich zu achten, mir die Nüsse mit lautem Krachen vor die Füße. Erst geschah das einzeln, doch dann kam mit dem Geräusch einer Bombe eine ganze Traube herunter. Er suchte immer trockene Nüsse aus, die ande­ren noch nicht reifen ließ er hängen. Außerdem befreite er die Bäume von vertrockneten Blättern.

Nun kamen von allen Seiten die Nachbarn herbei gestürzt. Sie prüften vor allem, ob sich nicht doch schon reife, mit Saft gefüllte Früchte dabei befanden, was vereinzelt tatsächlich der Fall war. Als der Mann verschwitzt vom Baum herunterkam, haute er diese mit seinem kräftigen Hackmesser auf und gab sie den Findern zum Austrinken. Danach stieg er in ähnlicher Weise auf viele andere Bäume in der Nachbarschaft, wo ebenfalls solche Geschosse und Bomben unten aufschlugen, und dann auch bei den anderen Klans. Insgesamt erntete er an diesem Tag 28 Kokospalmen ab. Sonst schafft er an­geb­lich sogar 35 Bäume pro Tag. Mich interessierte nun, wie viel er mit dieser bewun­dernswerten Kraftarbeit verdient. Das sind 30 Rupien pro Besteigung, also nicht einmal 50 Cent. Am Tag ent­spricht das 840 rs. bzw. 12,50 Euro, was aber wohlgemerkt nur ein Saisongeschäft ist. Allerdings folgt die Haupternte noch.

Am Abend schien wieder alles friedlich, und ich ging mit meinem Notebook zum Internetshop. Auf meinem Rückweg hatte ich kurz vor Einbrechen der Dunkelheit viel Freude mit einer Wildschwein­herde, die am Rande des Dschungel­pfades in Seelenruhe graste. Etwa ein halbes Dutzend gesunder Ferkel schien sich dort mit den bei­den Elterntieren sichtlich zu vergnügen. Das war ein anrührendes Bild. Wie schade, dass ich den Fotoapparat nicht dabei habe, dachte ich.

Etwa eine halbe Stunde später hörte ich bei mir ein wildes Hundegebell etwas außerhalb unseres Wohngebietes im Halbdunkel, das sich binnen kurzem immer weiter steigerte. Mehr und mehr Hunde schienen dazu zu kommen, es klang absolut gefährlich, artete zu einem wilden Geheul aus. Dann plötzlich ertönte ein mark­durch­drin­gen­der Schrei eines Tieres, der lange anhielt, immer schrecklicher, gewiss über eine Minute, bis er plötzlich verstummte. Mir kam sofort in den Sinn, dass dort eines der kleinen Ferkel grausam zu Tode gebissen worden war. Dann wiederholte sich dasselbe noch einmal, wieder derselbe lange Todeskampf, - ein schriller anhaltender Schrei, den man nicht so schnell vergisst.

Ich erkundigte mich später, ob meine Interpretation stimmte, was leider der Fall war. Ja, die Leute müssten doch hier von irgendetwas leben. Das sei völlig normal. Was nicht alles als normal ange­sehen wird in der Welt ! Ich dachte daran, wie die heiligen Kühe geachtet werden. Dass Schweine genauso Tiere sind, die man achten könnte und die nach allem, was man weiß, sogar viel sensibler sind, kommt hier niemandem in den Sinn. Alles nur Konvention ! Diese Konvention ist übrigens angeblich entstanden, als man früher einmal erkannt hat, dass die Kühe bei einer wirklich kritischen Hungersnot die letzte eiserne Reserve sind, die man unbedingt bis zum letzten Moment erhalten muss.

Die Schweineherde ist seitdem nicht wiedergesehen worden. Mich wird man hier in Goa auch bald nicht mehr sehen. Wie jedes Land in der Welt ist dies ein faszinierend schönes Land, aber auch mit dunklen Flecken auf seiner Weste.

Seine Attraktivität beruht natürlich in erster Linie auf seinem guten Klima, wenn in den nördlichen Ländern Winter ist. Dieses gilt aber nur für einige Monate. Dann folgt eine drückend heiße Zeit im April und Mai und anschließend der Monsun mit seiner alles durchdringenden Feuchtigkeit, bei der nichts richtig trocknet und fast alles zum Verschimmeln neigt, selbst in den Schränken, und sogar Mauerwerk. Das Meer soll dann so stürmisch sein, dass an Baden nicht zu denken ist und die Shacks weggeräumt werden müssen. Heute kurz vor Tagesanbruch hat es übrigens zum ersten Mal für eine Viertelstunde geregnet.

Nicht verschweigen sollte man natürlich auch den äußerst unterschiedlichen Geldwert, der uns einen gewaltigen Vorteil gibt. Die Kaufkraft liegt hier um etwa das siebenfache höher. Mit Gerech­tig­keit hat das ganz gewiss nichts zu tun.

Abschließend möchte ich, ohne Namen zu nennen, allen denen sehr herzlich danken, die mich unterstützt haben, sei es finanziell oder mit einem hervorragenden Fotoapparat oder bei der Auflösung meiner Wohnung und der Unterbringung meiner Sachen. Auch kritische Kommentare erwiesen sich als gute Unterstützung. Diese Hilfe hat eine wichtige Rolle gespielt. Nochmals: Danke !